Cafe Palestine Freiburg e.V. ist ein politisch- kulturelles Forum, das über die Situation im Nahen Osten berichten, persönliche Schicksale vorstellen und namhafte Referenten zum Thema einladen möchte. Die kulturelle Vielfalt Palästinas soll durch kleine Konzerte, palästinensische Folklore, Literatur und Kunst gezeigt werden.

Sonntag, 25. Oktober 2015

Etwas zum Schmunzeln für zwischendurch - "Gemeinderat" Waldenspuhl und Cafe Palestine Freiburg

Nachfolgend veröffentlichen wir einen kleinen Schriftverkehr der vergangenen Woche.

19.10.15 Mail von Cafe Palestine an den Freiburger Gemeinderat, andere öffentliche Institutionen sowie BürgerInnen


In einem "Offenen Brief" veröffentlichte "Gemeinderat" Waldenspuhl von Die Partei am 18. Oktober auf seiner Facebook-Seite nachfolgenden "Vorschlag". (Siehe Screenshot)

Herr Waldenspuhl und ein paar treue Israellobbyisten versuchen seit Jahren, Cafe Palestine Freiburg zu diskreditieren.
Anscheinend hat die Veranstaltungspause unseres Vereins Langeweile bei Waldenspuhl ausgelöst.

Keine Bange, Herr Waldenspuhl, bald geht´s weiter mit uns. Dann haben Sie endlich mal wieder einen "echten" Sinn im Leben!

Das Cafe Palestine Freiburg Team


http://www.badische-zeitung.de/freiburg/simon-waldenspuhl-ist-spitzenkandidat-von-die-partei-abwarten-und-bier-trinken--84456933.html
http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/freiburg-voellig-sinnfrei-13222140.html




22.10.15 Mail von Cafe Palestine an Waldenspuhl und alle anderen Adressaten:


Hallo Herr Waldenspuhl,

Ihre Facebook-Reaktion auf unsere kleine Mail von gestern, amüsiert uns wirklich sehr. Sie und Ihre 40 FB-Leser sind perfekt auf den absichtlich zusammen gestellten Screenshot-Hintergrund herein gefallen. Wie einfach strukturiert der Mensch doch sein kann - immer wieder faszinierend.

Interessant ist auch, dass - da Sie selbst gar nicht im Cafe Palestine-Verteiler sind - Ihnen die Mitteilung von unserer Mail durch die CDU überbracht wurde, wie man in Ihrem Facebook-Chat-Verlauf nachlesen kann.

Nun hat einer unserer Leser auf die gestrige Mail ein kleines Satirestück verfasst, das wir Ihnen nicht vorenthalten möchten.

Es grüßt Sie herzlich
das Cafe Palestine Team

P.S.: Danke an M.J., der uns erlaubt hat, seine Satire zu veröffentlichen.
P.P.S.: Liebe CDU, Herr Waldenspuhl erhält diese Mail direkt - dennoch vielen Dank für die gestrige Vermittlung!


Sensationelle Enthüllung:

Netanjahu nennt seine Quelle

Viel pseudowissenschaftliche Polemik musste Israels Ministerpräsident über sich ergehen lassen, als er mit der These an die Öffentlichkeit trat, dass der Holocaust gar nicht von Hitler, sondern von den Palästinensern angezettelt worden ist. Jetzt nennt Netanjahu seinen wissenschaftlichen Gewährsmann: Es ist der Freiburger Doktorand Simon Waldenspuhl.

Wir führten ein Exklusivinterview mit ihm.

Herr Waldenspuhl, wir wundern uns, denn nach unseren Informationen sind Sie Studienabbrecher.
    
W: Sie sind wieder mal schlecht informiert! Tatsache ist, dass ich zu faul war, Abschlussarbeiten in meinen Fächern Geschichte und Judaistik zu schreiben. Da hatte ich die Idee, zwei Fliegen mit meiner Klappe zu schlagen.

Wie das?
    
W: Ich habe mit der mir eigenen Souveränität einfach die betreffenden Professoren einbestellt und Ihnen eröffnet: Ich promoviere!
   
Erlauben Sie, das klingt wenig glaubwürdig. Und dann in zwei Fächern – wie soll das gehen?
   
W: Interdiszipliniert. Schließlich dienen beide demselben Herren. Ich habe zu den Professores gesagt: Sie haben Ihren Arbeitsplatz von diesem Staat und dessen Staatsräson ist bekanntlich die Freundschaft mit Israel. Wie, denken Sie, soll eigentlich Freundschaft gedeihen, wenn im Hintergrund immer diese historische Schuld steht? Sollte hier nicht endlich etwas geschehen?
    
Und welche Reaktion haben Sie bekommen?
    

W: Es genügte, das erwartete Entsetzen in Ihren Augen zu sehen, und ich sagte: „Aber nicht doch, meine Herrschaften,  ich bin weder ein Holocaustleugner noch ein Schlussstrichzieher  (Erleichterung!), es geht anders. Wir leben, wie Sie gut wissen, in Zeiten der Umverteilung, der Neuverteilung (Nicken!) – und das geht auch mit Schuld!“ (ungläubiges Erstaunen).    
                     
Ich legte einen Packen vergilbtes Papier auf den Tisch, obendrauf dieses Foto: „Der war’s!“ sagte ich, „Nicht der Rechte, sondern der Linke! Sehen Sie nur die abwehrende Handbewegung - der Führer wollte es gar nicht. Schuld ist  dieser Palästinenser. Der Mufti hat es ihm eingeredet! Ich werde dazu in  meiner Dissertation unwiderlegbare Beweise  durch neu entdecktes Quellenmaterial  einer Grabung in Tel Aviv vorlegen.

Quelle Photo: PI


Die von Ihnen vorgelegten Dokumente sind also geprüft und anerkannt worden?
    
W: Doch kein Klein-Klein, wenn es um das große Ganze geht. Wir setzten in diesem Gespräch Prioritäten. Was bedeutet eine solche wissenschaftliche Arbeit für die Staatsräson? Staatsbesuche, die ganze Außenpolitik, wichtige Wirtschaftsgespräche, z. B. über Rüstungsexporte wären endlich entlastet von den leidigen Lippenbekenntnissen zur sog. Zwei-Staaten-Lösung, den sog. Rechten der Palästinenser, dem ganzen Uno-Quatsch. Meine Dissertation würde der Welt definitiv klarmachen, dass Israel die Erfinder des Holocaust zu Recht so behandelt, wie es sie behandelt. Die Dimension meiner Argumente war too big to fail und als ich schließlich das Drittmittel-Portfolio auf den Tisch legte, hatte ich zwei Doktorväter.

Aber die Nachweise... Wann werden Sie Ihre Dissertation denn vorlegen?

 W: Das wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Bisher haben nur enge Vertraute wie Avigdor Liebermann, Naftali Bennet, Ajelet Schaked  Einblick in den Fortgang meiner Forschung. Es war nicht vorgesehen, dass Bibi in die Öffenlichkeit vorprescht, aber ich verstehe ihn. Vielleicht werde ich jetzt Abschnitte aus dem Werk vorveröffentlichen, wofür natürlich nur seriöse Fachorgane in Frage kommen. Für so eine Fortsetzungsserie denke ich nach der BILD vor allem an die hochkompetente Internetpräsenz „Achse des Guten“.


Herr Waldenspuhl, wir danken Ihnen für das aufschlussreiche Gespräch und wünschen Ihnen, dass Sie bald den längst verdienten Titel Dr. schleud. Waldenspuhl tragen dürfen.
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Herr Waldenspuhl hat die Satire auf seiner Facebook-Seite veröffentlicht, allerdings ohne den erklärenden Vorspann.



    

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