Sonntag,
21.7.13,
19 Uhr im Jos Fritz Café
Jüdischer
Nationalfonds
(JNF) –
Mit
Bäumen
gegen Beduinen
Vortrag
von
Gadi
Algazi
Gadi
Algazi wurde 1961 in Tel-Aviv geboren, hat in Göttingen
promoviert und ist Professor für Mediävistik an der Universität Tel-Aviv.
Gadi Algazi kann auf eine lange Geschichte in der israelischen Bürgerrechtsbewegung
zurückblicken. Bereits als Achtzehnjähriger organisierte er eine Gruppe von
Kriegsdienstverweigerern und verweigerte selbst 1979 den Dienst in der israelischen
Armee, wofür er ins Gefängnis kam; dank einer internationalen Kampagne wurde er wieder frei gelassen.
Heute ist er vor allem für die Gruppe 'Tarabut-Hithabrut' ( Tarabut bedeutet „Zusammen-
bringen“) aktiv, eine jüdisch-arabische soziale Bewegung, die versucht,
benachteiligte und diskriminierte Gruppen in Israel zusammenzubringen.
Gadi Algazi kann auf eine lange Geschichte in der israelischen Bürgerrechtsbewegung
zurückblicken. Bereits als Achtzehnjähriger organisierte er eine Gruppe von
Kriegsdienstverweigerern und verweigerte selbst 1979 den Dienst in der israelischen
Armee, wofür er ins Gefängnis kam; dank einer internationalen Kampagne wurde er wieder frei gelassen.
Heute ist er vor allem für die Gruppe 'Tarabut-Hithabrut' ( Tarabut bedeutet „Zusammen-
bringen“) aktiv, eine jüdisch-arabische soziale Bewegung, die versucht,
benachteiligte und diskriminierte Gruppen in Israel zusammenzubringen.
Außerdem
Arabische Köstlichkeiten, Büchertisch
Veranstaltungsort
Jos Fritz Café, Wilhelmstr. 15,
79098 Freiburg
Institut für Palästinakunde
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Start / Aktivitäten / Rundreise
mit
dem israelischen Bürgerrechtler Gadi Algazi
Rundreise mit dem israelischen Bürger- und Menschenrechts-Aktivisten Dr. Gadi Algazi aus Tel Aviv (15. - 21. Juli)
In diesem Juli organisiert das IPK zwischen dem 15. und dem 21. eine Vortragsreise mit dem deutschsprachigen Bürgerrechts- und Menschenrechtsaktivisten Dr. Gadi Algazi aus Tel Aviv, die durch sechs deutsche Städte führen wird.
Rundreise mit dem israelischen Bürger- und Menschenrechts-Aktivisten Dr. Gadi Algazi aus Tel Aviv (15. - 21. Juli)
In diesem Juli organisiert das IPK zwischen dem 15. und dem 21. eine Vortragsreise mit dem deutschsprachigen Bürgerrechts- und Menschenrechtsaktivisten Dr. Gadi Algazi aus Tel Aviv, die durch sechs deutsche Städte führen wird.
Den
Themen-Schwerpunkt bildet die Situation der arabischen
Beduinen (israelischen Staatsbürgern !) im Negev, von
denen rund einhunderttausend in rund 40 nicht
anerkannten Dörfern leben, die über keinerlei
öffentliche Infrastruktur - Strassen, Kanalisation,
Elektrizität, Schulen, Krankenhäuser etc. - verfügen.
30.000 bis
70.000 von ihnen sollen im Rahmen eines staatlichen
"Entwicklungsprogramms" durchZwangsumsiedlung von ihrem Land
getrennt und in einigen wenigen Orten konzentriert
werden.
Thematisiert
wird auch der Jüdische Nationalfonds (JNF), der
an diesem "Entwicklungsprogramm" beteiligt ist, während
seine deutsche Tochter-Organisation hierzulande
vortäuscht, dass es sich bei ihm um eine Art
Umweltschutzorganisation handele.
Stadt
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Tag
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Veranstaltungs-Infos
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Veranstalter
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Göttingen
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15.7.2013
(Mo)
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Solingen
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16.7.
(Di)
|
Dialoggruppe
Israel-Palästina
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Bonn
|
18.7.
(Do)
|
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Darmstadt
|
19.7.
(Fr)
|
Israel-Palästina
Solidaritätskreis
|
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Nürnberg
|
20.7.
(Sa)
|
||
Freiburg
|
21.7.
(So)
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Details
…
|
Gadi
Algazi
Gadi Algazi wurde 1961 in Tel-Aviv
geboren, hier lebt er noch heute. Er hat in Göttingen
promoviert und ist heute Professor
für Mediävistik an der Universität Tel-Aviv.
Gadi Algazi
kann auf eine lange Geschichte in der israelischen
Bürgerrechtsbewegung zurückblicken. Bereits als
Achtzehnjähriger organisierte er eine Gruppe von
Kriegsdienstverweigerern. 1979 verweigerte er den Dienst
in der israelischen Armee und wurde dafür ins Gefängnis
geworfen. Frei kam er dank einer internationalen
Kampagne auch mithilfe von 'amnesty international'.
2000 war er an
der Gründung der jüdisch-arabischen Gruppe Ta'ayush ("Zusammenleben")
beteiligt, die in der Westbank zahlreiche gewaltlose
Aktionen zur Unterstützung der palästinensischen
Zivilbevölkerung gegen die Mauer organisierte.
Heute ist er
vor allem für Tarabut-Hithabrut aktiv,
die nach dem Libanonkrieg 2006 gegründet wurde. Diese
Gruppe - Tarabut bedeutet "Zusammenbringen" - ist eine
eine jüdisch-arabische Organisation, die versucht,
benachteiligte und diskriminierte Juden und
Palästinenser in Israel zusammenzubringen. In diesem
Zusammenhang hat sich Gadi besonders für die Beduinen im
Negev, im Süden Israels eingesetzt, von denen aktuell
mehrere zehntausend von Enteignung und Vertreibung
bedroht sind.
Der
'Jüdische Nationalfonds' (JNF)
Der Jüdische Nationalfonds (JNF), der
sich in Deutschland als philanthropische
Umweltschutzorganisation ausgibt, ist Israels älteste
und bedeutendste Siedlerkolonialorganisation.
Seit seiner
Gründung im Jahr 1901 bestand seine Aufgabe darin Land
aufzukaufen, die gegebenfalls auf dem Land befindlichen
arabischen Pächter zu vertreiben und es mit Juden zu
besiedeln, um so die territoriale Grundlage für den
jüdischen Staat zu schaffen.
Bis zum
sogenannten "Unabhängigkeitskrieg" im Jahr 1948 gelang
es dem JNF eine Fläche von 936 Quadratkilometern unter
seine Kontrolle zu bekommen.
Auf die durch
den Krieg ermöglichte physische Entfernung von 750.000
Palästinensern - die zwingende Voraussetzung für die
Gründung des jüdischen Staates in Palästina - folgte
deren Enteignung. Dazu erliess der israelische
Gesetzgeber anfang der 50er Jahre Gesetze, die allein
dazu dienten die vertriebenen Palästinenser zu enteignen
und ihren Privatbesitz in den Besitz des Staates zu
bringen.
Zu einem der Hauptprofiteure dieses Raubzugs wurde der JNF, der dem Staat den Grossteil des geraubten Landes abkaufte, so dass der JNF heute rund 2,500 Quadratkilometer, rund ein Achtel der der Landfläche Israels kontrolliert.
Zu einem der Hauptprofiteure dieses Raubzugs wurde der JNF, der dem Staat den Grossteil des geraubten Landes abkaufte, so dass der JNF heute rund 2,500 Quadratkilometer, rund ein Achtel der der Landfläche Israels kontrolliert.
An seinen
kolonialen, ethnisch diskriminierenden Statuten hielt
der JNF dabei fest: Bis heute verpachtet er Land
ausschliesslich an Juden. Seine Pachtverträge, die auch
die Beschäftigung von Nichtjuden auf dem gepachteten
Land ausschliessen, sehen bei Verstössen gegen diese
Zweckbindung Strafen vor.
Trotz seiner
räuberischen Vergangenheit, seiner andauernden ethnisch
diskriminierenden Verpachtungspraxis und seiner
gegenwärtigen Beteiligung an Programmen zur
Zwangsumsiedlung von Beduinen im Negev, gehören der JNF
und seine Projekte zu den Lieblingen der Vertreter der
amtlichen 'deutsch-israelischen Freundschaft'.
JNF:
Bulldozer gegen Beduinen
Im Negev ist
der JNF federführend an einem sogenannten 'Entwicklungsplan' beteiligt,
der
zum Ziel hat, hunderttausende von Juden im Negev anzusiedeln.
Gleichzeitig plant der israelische Staat mehrere
zehntausend Beduinen von ihrem Land zu vertreiben
und sie zwangsweise in von Arbeitslosigkeit und
Kriminalität gezeichneten Townships anzusiedeln.
Die
Dörfer der Beduinen, deren Anerkennung der
israelische
Staat ablehnt, obgleich viele bereits vor der
Staatsgründung bestanden, sollen mit der technischen
Unterstützung des JNF zerstört werden und teilweise
unter JNF-Wäldern verschwinden.
Der Zweck
dieser hierzulande als 'Umweltschutzprojekte'
ausgegebenen Wälder besteht hier ganz ausschließlich
darin, die Spuren der Geschichte der Palästinenser unter
den Bäumen zu begraben und sie endgültig an der Rückkehr
oder Nutzung ihres Landes zu hindern.
Eines dieser
'nicht anerkannten' Dörfer, dessen Bewohner sich auch
mithilfe jüdischer Aktivisten gegen die Vertreibung
durch den JNF zu wehren versuchen, ist Al-Arakib, dessen
Behausungen schon über 40
mal niedergerissen wurden. Dass Al-Arakib über
einen rund 100 Jahre alten Friedhof verfügt
und
auch aufbritischen Karten verzeichnet
ist,
die auf vor der Staatsgründung datiert sind, spielt vor
israelischen Gerichten keine Rolle. Denn gestützt auf
eine rein von staatlichen Interessen geleitete Auslegung
des britischen und osmanischen Rechts kamen die Richter
zu dem Urteil,
dass Al-Arakib eine neue „illegale“ Beduinen-Siedlung
sei.
Der unerwartet
zähe Widerstand in Al-Arakib hat jedoch weit über den
Negev hinaus Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Prominente
Israelis wie David Grossmann und Amos Oz forderten ihre
Regierung in dieserPetition dazu
auf,
die Vertreibung der Beduinen zu stoppen. Sogar das
EU-Parlament hat sich mit dem Fall befasst und verlangt
in dieser Entschließung ein
Ende
der Vertreibungen - mit der Unterstützung von
Parlamentariern der SPD und der GRÜNEN.