PALÄSTINA 2017
100 Jahre
Balfour-Deklaration
70 Jahre UN-Teilungsbeschluss
50 Jahre Militärbesatzung
30 Jahre 1.
Intifada
10 Jahre
Abriegelung des Gaza-Streifens
· 1917 verspricht Großbritannien mit der Balfour Deklaration den Juden eine „nationale Heimstätte“ in einem
Land, in dem es kaum Juden gibt - bis heute ist sie Vorlage für die Haltung der
westlichen Staaten gegenüber den Palästinensern
(Merkels Staatsräson).
· 1947 beschließen die Vereinten Nationen, Palästina aufzuteilen.
Die Palästinenser sollen sich mit 46 Prozent ihres Landes für einen eigenen Staat
begnügen; Israel verhindert dessen Gründung bis heute.
· 1967 unterwirft Israel die andere Hälfte der Palästinenser im 6-Tage-Krieg.
Millionen Menschen im Westjordanland und
Gaza werden zu recht- und staatenlosen Unterdrückten einer bis heute
andauernden Militärbesatzung. Ein weiterer Schritt zur Verwirklichung
der Idee von „Groß-Israel“ ist getan.
·
1987 zerschlagen die
Palästinenser millionenfach in der 1. Intifada (Aufbegehren) die
Illusion, dass sie sich dauerhaft an die
Besatzung gewöhnen würden.
·
2007 erreicht die
schon am Ende der 1. Intifada beginnende Blockade des Gazastreifens
ihren Höhepunkt. Das Ziel der Trennung und Zerstörung der palästinensischen
Gesellschaft kommt immer näher.
Vortrag und Diskussion mit
Professor Farid Esack, Südafrika
In englischer Sprache mit deutscher Übersetzung
Freitag,
13. Januar 2017, 19.30 Uhr,
Uni
Freiburg, KG III, HS 3042, Eintritt 2,50 €
Die weltweite
BDS(Boykott-, Desinvestitions-, Sanktions-)-Bewegung ist eine friedliche
Initiative der palästinensischen Zivilgesellschaft, die darauf abzielt, Israel
zur Einhaltung von internationalem Recht und zur Beendigung der Besatzung zu
verpflichten.
Israel selbst ist Boykott-und Sanktions-Weltmeister.
Von Anfang an basierte der Zionismus auf Ausgrenzung der Palästinenser in allen Lebensbereichen. Dies wurde und wird
durch gezielte Boykott-Maßnahmen erreicht. Aktuelles Beispiel sind die
israelischen Reaktionen auf die neueste UN-Resolution.
BDS wurde in der
Vergangenheit weltweit vielfach eingesetzt, um Staaten zur Änderung ihrer
Politik zu zwingen. Sanktionsmaßnahmen
gegen Russland, gegen den Iran und andere Länder gehören zum Standardrepertoire
der westlichen, neoliberalen Politik. Der positive Einfluss von BDS, der zur
Beendigung der südafrikanischen Apartheid führte, ist bis heute unumstritten.
Dennoch wurden auf
dem CDU-Bundesparteitag im Dezember 2016 sämtliche BDS-unterstützende
Aktivitäten gegen Israel in Deutschland als „antisemitisch“ klassifiziert und
kriminalisiert.
Farid
Esack ist muslimischer
Befreiungstheologe und zählt zu den renommiertesten islamischen Denkern unserer
Zeit. Als politischer Aktivist erlangte
er wegen seiner Werke gegen die Apartheid in Südafrika weltweit Bekanntheit.
1994 war er für einige Jahre Gleichstellungs-beauftragter der Regierung Nelson
Mandelas.
Vortrag und Diskussion mit
Dr. Tamar Amar-Dahl
2017 besteht Israels Militärbesatzung in den 1967 eroberten
palästinensischen Gebieten nun seit einem halben Jahrhundert. Der Konflikt um
Palästina hat allerdings eine längere Geschichte. Diese ist ohne den 1897
gegründeten Zionismus, mithin Israels zionistisches Staatsverständnis, nicht
nachvollziehbar: Judenstaat für das jüdische Volk im alt-neuen Lande Israel
formulierte der Gründer des politischen Zionismus Theodor Herzl bereits 1896.
Auch nach knapp sieben Jahrzehnten politischer Souveränität
richtet sich Israels Sicherheits-, Siedlungs- und Bevölkerungspolitik nach
diesem zionistischen Grundsatz. Palästina soll dabei historisiert werden. Doch
in Wirklichkeit ist die Besatzung zu einem politisch sowie moralisch
untragbaren Dauerzustand geworden.
Der Vortrag thematisiert den Zusammenhang von Israels
zionistischer Staatsräson und der Geschichte des Konflikts im Heiligen Land.
Tamar Amar-Dahl ist
deutsch-israelische Historikerin mit den Forschungsschwerpunkten Geschichte des
modernen Israel, jüdische Zeitgeschichte und der Nahostkonflikt. Nach dem
Studium der Geschichte und Philosophie in Tel Aviv und Hamburg absolvierte sie
ihre Promotion an der LMU-München mit einer intellektuellen Biographie über
Shimon Peres, den kürzlich verstorbenen israelischen
‚Friedensnobelpreisträger'.
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Cafe Palestine Freiburg e.V.
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