Cafe Palestine Freiburg e.V. ist ein politisch- kulturelles Forum, das über die Situation im Nahen Osten berichten, persönliche Schicksale vorstellen und namhafte Referenten zum Thema einladen möchte. Die kulturelle Vielfalt Palästinas soll durch kleine Konzerte, palästinensische Folklore, Literatur und Kunst gezeigt werden.

Mittwoch, 4. Januar 2017

Cafe Palestine Freiburg freut sich auf die ersten beiden Veranstaltungen im Januar 2017 - Professor Farid Esack, Dr. Tamar Amar-Dahl


PALÄSTINA 2017




100 Jahre Balfour-Deklaration



70 Jahre UN-Teilungsbeschluss



50 Jahre Militärbesatzung



30 Jahre 1. Intifada



10 Jahre Abriegelung des Gaza-Streifens




·       1917 verspricht Großbritannien mit der Balfour Deklaration  den Juden eine „nationale Heimstätte“ in einem Land, in dem es kaum Juden gibt - bis heute ist sie Vorlage für die Haltung der westlichen Staaten gegenüber den Palästinensern  (Merkels Staatsräson).


·       1947 beschließen die Vereinten Nationen, Palästina aufzuteilen. Die Palästinenser sollen sich mit 46 Prozent ihres Landes für einen eigenen Staat begnügen; Israel verhindert dessen Gründung bis heute.


·       1967 unterwirft Israel die andere Hälfte der Palästinenser im 6-Tage-Krieg. Millionen  Menschen im Westjordanland und Gaza werden zu recht- und staatenlosen Unterdrückten einer bis heute andauernden Militärbesatzung. Ein weiterer Schritt zur Verwirklichung der Idee von „Groß-Israel“ ist  getan.


·       1987 zerschlagen die Palästinenser millionenfach in der 1. Intifada (Aufbegehren) die Illusion, dass sie sich  dauerhaft an die Besatzung gewöhnen würden.


·       2007 erreicht die schon am Ende der 1. Intifada beginnende Blockade des Gazastreifens ihren Höhepunkt. Das Ziel der Trennung und Zerstörung der palästinensischen Gesellschaft kommt immer näher. 





BDS und Antisemitismus 
Vortrag und Diskussion mit 
Professor Farid Esack, Südafrika 

In englischer Sprache mit deutscher Übersetzung

Freitag, 13. Januar 2017, 19.30 Uhr,
Uni Freiburg, KG III, HS 3042, Eintritt 2,50 €

Die weltweite BDS(Boykott-, Desinvestitions-, Sanktions-)-Bewegung ist eine friedliche Initiative der palästinensischen Zivilgesellschaft, die darauf abzielt, Israel zur Einhaltung von internationalem Recht und zur Beendigung der Besatzung zu verpflichten.
Israel selbst ist Boykott-und Sanktions-Weltmeister. Von Anfang an basierte der Zionismus auf Ausgrenzung der Palästinenser  in allen Lebensbereichen. Dies wurde und wird durch gezielte Boykott-Maßnahmen erreicht. Aktuelles Beispiel sind die israelischen Reaktionen auf die neueste UN-Resolution.
BDS wurde in der Vergangenheit weltweit vielfach eingesetzt, um Staaten zur Änderung ihrer Politik zu zwingen.  Sanktionsmaßnahmen gegen Russland, gegen den Iran und andere Länder gehören zum Standardrepertoire der westlichen, neoliberalen Politik. Der positive Einfluss von BDS, der zur Beendigung der südafrikanischen Apartheid führte, ist bis heute unumstritten.
Dennoch wurden auf dem CDU-Bundesparteitag im Dezember 2016 sämtliche BDS-unterstützende Aktivitäten gegen Israel in Deutschland als „antisemitisch“ klassifiziert und kriminalisiert.

Farid Esack  ist muslimischer Befreiungstheologe und zählt zu den renommiertesten islamischen Denkern unserer Zeit.  Als politischer Aktivist erlangte er wegen seiner Werke gegen die Apartheid in Südafrika weltweit Bekanntheit. 1994 war er für einige Jahre Gleichstellungs-beauftragter der Regierung Nelson Mandelas.




Das zionistische Israel  und die Palästinafrage – Geschichte, Konflikt und Besatzung im „Heiligen Land“ 

Vortrag und Diskussion mit 
Dr. Tamar Amar-Dahl

Donnerstag, 19. Januar 2017, 19.30 Uhr, Uni Freiburg, KG I, HS 1098, Eintritt 2,50 €


 2017 besteht Israels Militärbesatzung in den 1967 eroberten palästinensischen Gebieten nun seit einem halben Jahrhundert. Der Konflikt um Palästina hat allerdings eine längere     Geschichte. Diese ist ohne den 1897 gegründeten Zionismus, mithin Israels zionistisches Staatsverständnis, nicht nachvollziehbar: Judenstaat für das jüdische Volk im alt-neuen             Lande Israel formulierte der Gründer des politischen Zionismus Theodor Herzl bereits 1896.
    
Auch nach knapp sieben Jahrzehnten politischer Souveränität richtet sich Israels Sicherheits-, Siedlungs- und Bevölkerungspolitik nach diesem zionistischen Grundsatz. Palästina         soll dabei historisiert werden. Doch in Wirklichkeit ist die Besatzung zu einem politisch sowie moralisch untragbaren Dauerzustand geworden.

Der Vortrag thematisiert den Zusammenhang von Israels zionistischer Staatsräson und der Geschichte des Konflikts im Heiligen Land.
  
Tamar Amar-Dahl ist deutsch-israelische Historikerin mit den Forschungsschwerpunkten Geschichte des modernen Israel, jüdische Zeitgeschichte und der Nahostkonflikt. Nach dem Studium der Geschichte und Philosophie in Tel Aviv und Hamburg absolvierte sie ihre Promotion an der LMU-München mit einer intellektuellen Biographie über Shimon             Peres, den kürzlich verstorbenen israelischen ‚Friedensnobelpreisträger'.    







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