Cafe Palestine Freiburg e.V. ist ein politisch- kulturelles Forum, das über die Situation im Nahen Osten berichten, persönliche Schicksale vorstellen und namhafte Referenten zum Thema einladen möchte. Die kulturelle Vielfalt Palästinas soll durch kleine Konzerte, palästinensische Folklore, Literatur und Kunst gezeigt werden.

Montag, 29. Juni 2015

AUSREISEVERBOT FÜR GAZA CAMPS BREAKERZ- EINREISEVERBOT FREEDOM FLOTILLA 3

Liebe Leserinnen und Leser,

der Gazastreifen,der vor einem Jahr zum dritten Mal innerhalb von 6 Jahren einem weiteren israelischen Inferno ausgesetzt war, bleibt von der Außenwelt abgeriegelt, wird am Wiederaufbau gehindert.
Ein Boot der Free Gaza Flotille 3 wurde gestern in internationalen Gewässern von der israelischen Marine gekapert, weitere Boote wurden von griechischen Behörden an der Weiterfahrt gehindert.

Auch acht junge Breakdancer der Gaza Camps Breakerz, die seit letzte Woche mit ihrer Show "Gaza Is Alive - Gaza Lebt -غزة على قيد الحياة " auf Europa-Tournee sein wollten, düfen den Gazastreifen nicht verlassen.
Israel hat ihnen die Ausreise, obwohl sie schon eine Genehmigung hatten, in der letzten Minute doch verweigert.

Wenn sogar jungen Menschen die Möglichkeit zu reisen, neue Erfahrungen zu machen, Freundschaften zu knüpfen, die Welt zu sehen, genommen wird, dann haben wir verloren.

Ich bitte Jede/Jeden von Ihnen, protestieren Sie bei unseren Politikern, bei der israelischen Botschaft in Berlin, bei der deutschen Botschaft in Tel Aviv - schreiben Sie Briefe, telefonieren Sie, machen Sie Druck.
Wir dürfen das nicht weiter hinnehmen! Die Jugend soll doch unsere Zukunft sein? Wie kann sie das, wenn wir ihr die Zukunft nehmen?

Zwei der Tänzer befinden sich schon in Deutschland, sie werden auf alle Fälle die Tournee mit ihrer Betreuerin Cécile Hertel durchführen.
Für Fragen und Hilfsangebote können Sie Cécile Hertel unter cecile@hertel-baumpflege.de kontaktieren.

Im Anhang finden Sie unseren Freiburger Vorab-Infoflyer. Wir freuen uns, dass wir gemeinsam mit der Tanzschule Gutmann die Camps Breakerz am 23. und 24.7.15 nach Freiburg holen können. Am 24.7. sind Workshops in der Tanzschule sowie um 23 Uhr ein Kurzauftritt der Breakerz auf der Dance Night bei Gutmann geplant.

https://www.youtube.com/watch?v=FbXMXzndCC8
http://lowerclassmag.com/2015/06/wir-wollen-den-menschen-zeigen-dass-wir-viele-talente-haben/

https://www.betterplace.org/de/projects/28326-gaza-lebt-gaza-is-alive


Tausend Dank an Alle, die uns Tips für Aufführungsorte geschickt haben. Für die große Show, die wir am Donnerstag, 23.7.15 geplant haben fehlt uns allerdings immer noch eine Bühne. Alle Versuche bis jetzt waren umsonst. Wir geben natürlich noch nicht auf.

Herzliche Grüße sendet

Gabi Weber
Cafe Palestine Freiburg

     

Dienstag, 23. Juni 2015

Familienministerium lügt - "Antwort" auf die Beschwerde von Cafe Palestine Freiburg

"Kann mal bitte jemand die Welt anhalten! Ich möchte aussteigen - mir ist schlecht!"

Grafik Werkstatt "Das Original"


Liebe Leserinnen und Leser,

Der Satz zu Beginn dieser Mail spiegelt die Gefühle wieder, die uns beim Lesen der "Antwort" vom Familienministerium anlässlich der Beschwerde von Cafe Palestine Freiburg vom 25. Februar 2015, überkamen. Wir hatten gegen den Ausschluss unseres Vereins von der trilateralen Canaan-Konferenz in Berlin im Dezember vergangenen Jahres protestiert.

Am 29.4.2015 erhielten wir auf diese Beschwerde die im Anhang im Original fotografierte "Antwort" im Auftrag der Familienministerin. Darin wird behauptet, dass ich als Vertreterin des Vereins an der Konferenz teilgenommen hätte und unsere Organisation "lediglich nicht auf dem Podium im öffentlichen Teil der Konferenz" präsentieren konnte.
Dies ist eine Lüge!

Noch am ersten Konferenztag, im Anschluss an die Diskussion mit allen Teilnehmerinnen, in der sich 2/3 der Anwesenden GEGEN einen Ausschluss von Cafe Palestine aussprachen, wurde mir von der Konferenzleitung mitgeteilt, dass ich an den World Cafes und Sitzungen der kommenden Tage nicht teilnehmen dürfte. (Dies kann durch entsprechendes Material belegt werden).
Das beispiellose Verhalten der Konferenzleitung, sich über den durch die Mehrzahl der Teilnehmerinnen geäußerten Wunsch hinwegzusetzen, ist ein weiteres trauriges Kapitel, zu dem es bis heute keine offizielle Stellungnahme der Konferenzleitung gegeben hat. 

In dem Brief des Ministeriums heißt es weiter: "Das BFSFJ hatte erst unmittelbar vor Beginn der Veranstaltung von dem geplanten Auftritt Kenntnis erhalten und dem Veranstalter nahe gelegt, von einer Präsentation des Vereins Cafe Palestine Freiburg im öffentlichen Teil der mehrtägigen Veranstaltung abzusehen."
Dies ist eine Lüge!

Wie im Internet nachzulesen ist, hat das Ministerium die Konferenzveranstalter vor folgende Wahl gestellt : 

"Auf Druck des BMFSFJ hat der Veranstalter entschieden, das „Café Palestine Freiburg“ wegen israelfeindlichen Verhaltens auszuladen. Andernfalls hätten wir die von uns gewährten Fördermittel zurückgefordert und die Zusammenarbeit mit dem Veranstalter der Konferenz beendet." (http://www.martinlejeune.com/?p=1088)

Die Originalmail mit diesem Zitat liegt mir vor.

Nun könnte man meinen, dass sich Frau Maltry, die Verfasserin der "Antwort" des Ministeriums, zumindest die Mühe gemacht hat, diesen zwar mit Lügen "verfeinerten", aber dennoch faden Brief individuell auf unsere Beschwerde hin verfasst zu haben.

Doch weit gefehlt!

Professor Weiland, der ehemalige Leiter des Arnold-Bergstraesser-Instituts für kulturwissenschaftliche Forschung an der Universität Freiburg, erhielt auf seinen Protestbrief gegen unseren Ausschluss  ein Schreiben, das zu fast 100 % mit dem Brief an Cafe Palestine Freiburg identisch ist.

Lesen Sie selbst. Im Anhang finden Sie alle Dokumente.

Für Cafe Palestine Freiburg ist dieses traurige Kapitel nun abgeschlossen. Das Ministerium kann sich entspannt zurück lehnen. Mögliche Befürchtungen, dass wir einmal mehr vor ein Gericht ziehen, um unsere demokratischen Rechte zu "erstreiten", waren sicher angebracht und begründet. Doch sind wir zwischenzeitlich der Meinung, dass unsere Woman-Power an anderer Stelle mehr gebraucht wird.

Wir sind in den vergangenen fünf Jahren mehr als einmal GEGEN Doppelmoral und Scheinheiligkeit und FÜR Grundrechte und Menschenrechte, GEGEN Feigheit und Angst und FÜR Mut und Zivilcourage eingetreten. Dies macht uns stolz.

Schöne Grüße sendet aus Freiburg
Gabi Weber



 
 
 
 

 

--

Cafe Palestine Freiburg e.V.

Mittwoch, 17. Juni 2015

VORSCHAU JULI 2015

Im Juli sind zwei wunderbare kulturelle Veranstaltungen anlässlich des fünfjährigen Jubiläums von CAFE PALESTINE FREIBURG geplant.
Merken Sie sich die Termine jetzt schon vor und lassen Sie sich diese Leckerbissen nicht entgehen!

Der Olivenbaum in Palästina - Ein Baum erzählt Geschichte

Photoausstellung von Nasser Soumi

vom 16.7.15 bis 15.8.15 in der
Stadtbibliothek Freiburg

Vernissage am Donnerstag, 16.7.15, 19h30
mit Einführungsvortrag des Künstlers, arabischer Musik und kulinarischen palästinensischen Köstlichkeiten
 
  

Mit seinen Photographien erzählt Nasser Soumi die Geschichte des Olivenbaums, eines Baumes, der wie kein anderer verehrt wird. 
Seit Urzeiten wird die palästinensische Zivilisation  vom Olivenbaum - dem Baum des Lichts, wie die Bauern ihn nennen - geprägt.  Der Künstler illustriert die Geschichte dieses Baumes im Lauf der Jahrtausende und zeigt seine zentrale Rolle sowohl in der palästinensischen Kulturlandschaft als auch in historischen Mythen und Legenden, die von Generation zu Generation überliefert wurden.
         

Die wichtige kulturgeschichtliche Bedeutung der Olive als Genuss-, Schönheits- und medizinisches Heilmittel wird in der Ausstellung ebenso herausgearbeitet wie die Bedeutung des Olivenbaums für die palästinensische Wirtschaft. Kulinarische Kultur, Kosmetikprodukte und Kunsthandwerk sind ohne den Olivenbaum undenkbar.
         

Der Olivenzweig gilt von jeher als Symbol des Friedens. Doch mehr als 1,5 Millionen palästinensische Olivenbäume wurden seit 1967 durch israelische Siedler und Militär entwurzelt, verbrannt und zerstört. Der Künstler analysiert anhand von Zahlen und Texten, die Ursachen und Konsequenzen der Zerstörung der für die Palästinenser lebenswichtigen Bäume.

Nasser Soumi  wurde 1948 in Palästina geboren. Er studierte zunächst an der Ecole des Beaux-Arts in Damaskus, später an der Ecole Nationale des Beaux-Arts in Paris. Er lebt und arbeitet seit 1980 in der französischen Hauptstadt. Zweimal ist er bei der Biennale in Kairo ausgezeichnet worden. 2006 erhielt er die Medaille der fünf  Kontinente der UNESCO.


-----------------------------------

Gaza lebt - Gaza is Alive
Camps Breakerz auf Europa-Tournee
am 23. und 24. Juli in Freiburg (Näheres zu Veranstaltungsorten und -zeiten wird rechtzeitig bekannt gegeben)

Das Projekt "Gaza lebt" ist ein Kooperationsprojekt der AWO Düsseldorf mit der Windrather Talschule in Velbert. Die Arbeiterwohlfahrt hat die Camps Breakerz nach Düsseldorf eingeladen und möchte sie gern auf ihrer Tournee durch Deutschland unterstützen. Die bisherigen Fördermittel und Einnahmen decken leider noch nicht alle anfallenden Kosten.

Die Camps Breakerz (CB Crew) sind eine Crew von neun Breakdancern, die in Nusairat, Mittelgaza in einem sogenannten „Camp“ leben und sich durch die letzten zehn Jahre von jugendlich Suchenden zu ernst zu nehmenden Tänzer und Pädagogen entwickelt haben. Die CB Crew bietet durch Tanztraining für die Kinder und Jugendlichen ihres Camps in Nusairat eine sinnvolle Freizeitgestaltung, die sie teilhaben lässt an künstlerischen Prozessen und ihnen die Möglichkeiten gibt die eigenen Fähigkeiten zu entwickeln.

Die Camps Breakerz werden als Botschafter Gazas für eine Sommertournee nach Deutschland und anderen europäischen Ländern eingeladen.
Mit dieser Tournee wollen wir ermöglichen, dass die jungen Künstler im Alter von 16 bis 30 Jahren ihre Geschichte erzählen, ein lebendiges Bild von ihrem Leben und ihrer künstlerischen Verarbeitung der Einschränkungen in ihrem krisengeschüttelten Land vermitteln. Das Bild von Gaza ist in Europa vorrangig geprägt durch die Nachrichten in den Medien. Kaum wird die Schönheit, Herzlichkeit und Erneuerungskraft der Menschen im Gazastreifen dargestellt.

Viele junge Menschen in Gaza leiden an Depressionen und den Folgen ihrer Traumata, erleben ihre eigenen Bemühungen immer wieder als hoffnungslos, die Begrenzung der Reisefreiheit als "erstickend". Den Camps Breakerz ist es gelungen, sich aus ihren Beschränkungen zu befreien und einen Ort zu schaffen, der Lebensbejahung und -freude verbreitet.

Durch Workshops in Schulen und Jugendzentren, durch Gespräche sowie durch Performances wollen wir intensive Begegnungen mit Jugendlichen und Erwachsenen und ein gegenseitiges Kennenlernen ermöglichen. Daneben ist ein direkter Austausch mit BreakdancerInnen und Hip-HopperInnen an verschiedenen Orten in Deutschland und Europa geplant.

Dringend wird noch finanzielle Unterstützung gebraucht. Hier finden Sie weitere Informationen und auch eine Spendenmöglichkeit:
https://www.betterplace.org/de/projects/28326-gaza-lebt-gaza-is-alive

Mit nachfolgenden Links können Sie sich selbst ein Bild von den begabten Künstlern machen:

Rebuild Gaza, 2015 - https://www.youtube.com/watch?v=FbXMXzndCC8
Made in Gaza, 2013 - https://www.youtube.com/watch?v=OFNwr9r3GZM
Homepage der Gruppe http://www.campsbreakers.com/#about-us

Nicht verpassen: Miko Peled am 26.6. in der Uni in Freiburg


Donnerstag, 11. Juni 2015

Nächste Veranstaltung am Freitag, 26.6.15 mit Miko Peled


Freiheit und Gerechtigkeit -
Schlüssel für Frieden in Palästina/Israel

Vortrag und Diskussion mit

MIKO PELED


26. Juni 2015, 19h30
Uni Freiburg, KG I, HS 1098, Eintritt 2.50€


Miko Peled stammt aus einer prominenten zionistischen Familie. Sein Großvater, Avraham Katznelson, gehörte zu den Unterzeichnern der israelischen Unabhängigkeitserklärung 1948. Sein Vater, Matti Peled, beteiligte sich als junger Soldat 1948 an der ethnischen Säuberung Palästinas und war General im 6-Tage-Krieg 1967. In den 70ern begann er, sich für Gespräche mit den Palästinensern einzusetzen. 
 
Mit schonungsloser Offenheit beschreibt Miko Peled in seinem Buch “The General’s Son - Journey of an Israeli in Palestine“  seinen Weg zum Friedensaktivisten. Israel bezeichnet er als Apartheidstaat und die israelische Armee als grösste Terrororganisation der Welt.

Für Miko Peled gibt es nur einen Weg zum Frieden: eine säkulare Demokratie, in der PalästinenserInnen und Israelis gemeinsam als gleichberechtigte Bürger leben.

In englischer Sprache mit deutscher Übersetzung

 

Weitere Veranstaltungsorte:

München im Rahmen der Palästina-Tage des Palästinakommittees München, 24.6.15: http://palkom.org/2015/05/miko-peled/
Stuttgart, Palästinakommittee Stuttgart, 25.6.15: https://senderfreiespalaestina.de/veranstaltung.htm
Berlin, Arbeitskreis Nahost, 30.6.15: http://aknahost.org/


Neue Züricher Zeitung über Miko Peled:  http://www.nzz.ch/wir-juden-brauchen-keinen-staat-1.16666882